2 Wochen in Ardéche u. Lot/Dordogne (Mai/Juni 2003

5 Tage Ardéche


1. Tag: Font Vive --- leider in 15m Tiefe kein Weiterkommen, da die Höhle mal wieder verschüttet ist (Sidemount geht)! Passiert immer mal wieder, wenn der Eingang im Frühjahr nicht freigeräumt wurde.


2. Tag: Goul de Tannerie (linkes Bild) --- 700m mit Doppel-12 u. Stage bis Schacht bei Sicht um die 25m; Tauchzeit 104min.! 2. Tauchgang mit den Restgasen in der Goul du Pont (rechtes Bild) bis in 35m Tiefe, u. es geht wahnsinnig schnell tiefer (macht richtig fun, sich da fallenzulassen;-) )

3. Tag: Sightseeing

4. Tag: Fontaine de Boude --- Ca. 5h danach gesucht bei richtig beschissenem Wetter u. dann noch fündig geworden! Nassanzug mit Doppel-7! Gut 50m in gebückter Haltung bis S1; Leine an einigen Stellen zerrissen; Sicht etwa 15m beim Reinweg; Gangmaße: 1,50 x 1,50m; nach 45m Auftauchstelle; Kurz dahinter in -6m sehr üble Engstelle, an der wir fast kapituliert hätten; mit Hängen u. viel Würgen durchgekommen--Sicht sofort auf wenige cm!; weiter bis Ende nach 185m in -16m; Der Gang ist dort mit Kieshaufen völlig verschüttet! Rückweg bis Engstelle Sicht recht gut, dann kompletter Silt out!!! Hat einige Versuche benötigt, durchzukommen;-( Trotz der Probleme in der Restriction sehr interessante Höhle mit Versteinerungen u. alten Knochen! Beim nächsten Besuch sollte erst die Engstelle erweitert werden für einen gefahrlosen Rückweg!


Am darauffolgenden Tag ging´s weiter in´s LOT.
Die Überfahrt nahm fast einen gesamten Tag in Anspruch, da es keine Autobahnverbindung gibt u. somit die dazwischenliegenden Berge mittels schmaler Landstraßen bewältigt werden mußten, auf denen sich auch viele Lastwagen tummelten.
Im Lot stießen zwei Tage später Freunde aus Berlin (Andreas, Tom u. Hanni) zu uns. Sie waren neugierig geworden nach unseren Erzählungen und wollten selbst einmal frz. Höhlenwasser blubbern;-)


Nach dem ersten TG in der Ressel fiel den beiden dann fast ein Ei aus der Hose;-) Der gewaltige Schacht 400m vom Ausgang bei wenigstens 25m Sicht war wirklich nicht zu verachten!
alle UW-Aufnahmen mit frdl. Genehmigung von Andreas Baumgarten!)


Am nächsten Tag tauchten wir die St. George, welche uns unglaubliche 15m Sicht freigab!! (Wer die Höhle kennt, weiss, wovon ich spreche, denn selten sind´s mehr als 5m.)

Nachmittags ein Nassvergnügen mit Doppel-7 in der Font del Truffe; bis Ende S2, wobei das extreme Niedrigwasser uns zu einer recht unbequemen Kriecherei zwischen den Siphonen zwang. Lohnte sich bei Sichtweiten um die 40m aber absolut!!


2 Tage später war die Landenouze dran mit Doppel-12 u. Stage. Der Tg entschädigte total den hitzigen Aufwand, der betrieben werden musste, die Geräte in den Pool hinabzulassen!! Sicht etwa 25m; Umkehrpunkt nach über 400m. Tom meinte danach, es sei einer der besten Tauchgänge seines Lebens gewesen! Und der Mann hat schon viel gesehen;-)



Die Trou Madame war dann ein ziemliches Geschleppe, wobei wir mit Rücksicht auf unsere Freunde schon auf die grösseren Geräte verzichtet hatten u. nur mit Doppel-7 u. 80Cbf Stage reingingen. Bei vielen unserer Tauchgänge benutzten wir das Rückenpaket ausschliesslich als Bailoutgas u. atmeten nur aus den Stages, was aus fülltechnischer Sicht am schlauesten war, da die Stages dann nach dem Tg meist ziemlich leer waren! Sicherer ist es ausserdem!



Welcher TG noch erwähnenswert wäre, ist der in der "Ressel II"!
Eigentlich heißt sie "Saut de la Mounine o. auch "Le Cunhac", aber alle nennen die Höhle nach ihrer Namensvetterin "Emergence de Ressel", weil sie ebenso unterhalb der Wasserlinie eines Flusses beginnt.
Die Mounine kannte ich bis dato selbst noch nicht. Wir mußten uns also erst auf die Suche machen, aber mit dem Anfahrtsplan von Ralph Wilhelm war das kein Problem! Mit dem Auto kommt man bis zur Einstiegsstelle am Fluss! Dann keine 5min. flussaufwärts (fast keine Strömung) auf die gegenüberliegende Seite schwimmen u. schon liegt der Eingang zu Füssen! Die Führungsleine ist über dem Wasser an einem Ast befestigt! Die Sicht sollte mit max. 5m leider recht bescheiden bleiben, was der ganzen Sache aber erst den richtigen Pepp verlieh, denn das gab der Höhle etwas Geheimnisvolles. Der Eingang ist viel grösser als an der Ressel. Es geht schnell auf -11m ab, dann steigt die 2 x 3m grosse Passage stetig an, bis in gut 200m Entfernung der flachste Punkt mit -3m erreicht ist. Dahinter biegt der Gang scharf nach rechts weg. Hier ist auch ein kleiner Absatz runter auf -7m. Etwa 30m weiter kommt man nach einem weiteren Absatz an ein T in etwa -17m! Eine riesige Passage (nicht überschaubar bei den Sichtverhältnissen, aber geschätzt etwa 8 x 10m) liegt vor einem. Nun hast du die Wahl zwischen 2 Richtungen! Nach rechts steigt die Leine leicht auf. Da wir uns aber für links entschieden, kann ich nicht sagen, wie´s 10m aussieht. Die linke Passage fällt kontinuierlich ab. Gut 70m hinter dem T´ in -23m kam unser Umkehrpunkt.



Am letzten Tag ging´s zum Abschluss nochmal in die Ressel, denn die Höhle liegt nur 5 min. von unserm Campground entfernt (über Seitenpassage zum Schacht). Noch ein paar UW-Aufnahmen, und dann endete auch schon der Urlaub.

Die Rückfahrt über Paris bis nach Berlin ging dann mit 13 1/2h für 1700km recht zügig vonstatten.


Mehr Fotos von diesem Trip gibt´s unter: SUMATEC





 
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